Isaak ben Salomon Israeli

Isaak (ben Salomon) Israeli (genannt auch Isaak Judaeus, lateinisch Isaac Judaeus; hebräisch יצחק בן שלמה הישראלי Jizchak ben Schlomo Jisraeli, arabisch إسحاق بن سليمان الإسرائيلي, أبو يعقوب, DMG Isḥāq bin Sulaimān al-Isrāʾīlī, Abū Yaʿqūb, genannt auch Abū Ja‘qūb Isḥāq ibn Sulaimān al Isrā’ilī; geboren 840/850 in al-Fustāt (im Süden des heutigen Kairo), Ägypten; gestorben um 932 in Kairouan im heutigen Tunesien) war ein ägyptischer Arzt, jüdischer Philosoph und arabischer Medizinschriftsteller, der anfangs in seiner Heimatstadt al-Fustāt praktizierte und ab dem ersten Jahrzehnt des 10. Jahrhunderts in Kairouan lebte. Er verfasste bedeutende Schriften über Diätetik, Fieber- und Harnlehre, prägte die Kairouaner Ärzteschule und war Leibarzt des Begründers der Fatimiden-Dynastie.

Als Schriftsteller hatte Isaak im mittelalterlichen Europa einen beträchtlichen Einfluss auf die Nachwelt, vor allem durch lateinische Übersetzungen eines Teils seiner Werke. Er war der Begründer der neuplatonischen Strömung in der mittelalterlichen jüdischen Philosophie. Oft zitiert wurde seine Beschreibung der Philosophie als Selbsterkenntnis des Menschen hinsichtlich seiner geistigen und körperlichen Beschaffenheit. Isaak sah in der philosophischen Selbsterkenntnis die Basis für eine Erkenntnis der gesamten Weltwirklichkeit, die ebenfalls aus Geistigem und Materiellem zusammengesetzt sei. Sein Grundsatz, den Menschen als Erkenntnisgegenstand und zugleich als Erkenntnisprinzip aufzufassen, wurde für die Anthropologie der spätmittelalterlichen Scholastik wegweisend.


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